PHP ist eine serverseitige, interpretierte Skriptsprache. Die Programmiersprache wird somit nicht im Browser ausgeführt, sondern auf dem Server-Host (siehe Abbildung). Der PHP-Interpreter ist das Programm, welches auf dem Server-Host installiert ist und PHP-Code interpretieren kann. Auf dem Server-Host arbeiten nun Webserver und PHP-Interpreter zusammen, um einen Browser-Request zu verarbeiten.
Durch die bisherigen Webseiten konnten wir keine Interaktion mit einem Benutzer erzeugen. Für jede Änderung des Inhalts mussten wir die Website anpassen. Viele moderne Websites funktionieren jedoch nicht so. Benutzer ("Surfer") sollen den Inhalt einer Website mitgestalten können. Der Eintrag in einem Gästebuch oder ein Post auf Instagram erstellen sollen durch den Benutzer und nicht nur den Ersteller möglich sein. Damit dies funktioniert, müssen wir eine Programmiersprache einsetzen. Wir lernen in diesem Teil die Grundlagen der Webprogrammierung mit der Programmiersprache PHP.
Eine PHP-Datei besitzt die
Dateinamen-Erweiterung .php und kann
PHP-Code beinhalten. Nutzt man
PHP als Templatesprache (so
wie in diesen Unterlagen), dann besteht eine PHP-Datei grösstenteils aus
HTML-Code.
Durch den Einsatz der PHP-Datei
hat
man
nun jedoch die Möglichkeit, in den
HTML-Code PHP-Abschnitte einzufügen.
Diese PHP-Abschnitte werden
durch
den PHP-Interpreter
verarbeitet. Den HTML-Code ausserhalb von den PHP-Abschnitten
verändert der PHP-Interpreter nicht. Er gibt den HTML-Code unverändert an den Webserver zurück.
Ein PHP-Abschnitt beginnt immer
mit dem öffnenden PHP-Tag
<?php
und endet mit dem schliessenden PHP-Tag ?>. Es
ist wichtig, dass hinter <?php ein Leerraum steht
(Leerzeichen, Tabulator
oder Zeilenumbruch), andernfalls wird das öffnende PHP-Tag nicht erkannt. Durch
die PHP-Tags kann der PHP-Interpreter
HTML-Code von PHP-Code
unterscheiden. Nur der Code innerhalb von PHP-Tags wird durch den PHP-Interpreter verarbeitet.
Beispiel für eine PHP-Datei:
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
<meta charset="UTF-8">
<title>PHP-Demo</title>
</head>
<body>
<h1>Dies ist ein Test.</h1>
<p>
Diese Seite wurde abgerufen am:
<?php
$zeitpunkt = date("d.m.Y H:i:s");
echo $zeitpunkt;
?>
</p>
</body>
</html>
Wenn der Browser vom Webserver eine Datei anfordert, muss der Webserver entscheiden, ob der PHP-Interpreter eingesetzt werden muss. Typischerweise wird dies aufgrund der Dateinamen-Erweiterung entschieden.
Fall A (ohne PHP-Interpreter): Beinhaltet der Browser-Request die Anfrage nach einer HTML-Datei, dann wird die HTML-Datei von der Festplatte geladen und der Inhalt direkt und ohne PHP-Interpreter an den Client in einer Response geschickt. Der Inhalt der HTML-Datei wird kopiert und unverändert zurückgeschickt.
Fall B (mit PHP-Interpreter): Falls der Request eine Anfrage nach einer PHP-Datei beinhaltet, dann wird auf der Festplatte die entsprechende PHP-Datei gesucht. Anschliessend wird der Inhalt der PHP-Datei zur Verarbeitung an den PHP-Interpreter geschickt. Dieser verarbeitet den Inhalt und leitet das Ergebnis an den Webserver zurück. Das Ergebnis des PHP-Interpreters ist HTML-Code. Der Webserver nimmt das Resultat und beantwortet den Request mit einer Response und verpackt darin den HTML-Code.
echo-Befehl, dann wird die Ausgabe
ebenfalls ins Ergebnis aufgenommen. Alle PHP-Befehle werden
nicht
ins Ergebnis aufgenommen.
Es wird der Code auf der linken Seite durch den PHP-Interpreter verarbeitet. Das Resultat ist "nur" noch HTML und auf der rechten Seite zu sehen (bei einem "echten" PHP-Code wird der Zeitpunkt natürlich angepasst).
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
<meta charset="UTF-8">
<title>PHP Demo</title>
</head>
<body>
<h1>Dies ist ein Test.</h1>
<p>
Diese Seite wurde abgerufen am:
<?php
$zeitpunkt = date("d.m.Y H:i:s");
echo $zeitpunkt;
?>
</p>
</body>
</html>
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
<meta charset="UTF-8">
<title>PHP Demo</title>
</head>
<body>
<h1>Dies ist ein Test.</h1>
<p>
Diese Seite wurde abgerufen am: 01.09.2022 19:09:13
</p>
</body>
</html>